Heutzutage sprechen alle vom Green Washing. Aber was ist das genau? Und warum behaupten Unternehmen, umweltfreundlich zu sein, wenn sie es in Wirklichkeit nicht sind? In diesem Artikel werden wir uns mit diesen Fragen befassen und herausfinden, wie wir uns gegen all die Unternehmen wehren können, die behaupten, umweltfreundlich zu sein, dies aber nur zu Marketingzwecken tun.
Was ist Green Washing
Green Washing ist kein neues Phänomen. Der Begriff lässt sich bis in die 1990er Jahre zurückverfolgen, als große amerikanische Chemie- und Ölunternehmen wie Chevron oder DuPont versuchten, sich als umweltfreundlich auszugeben, um die Öffentlichkeit von der von ihnen verursachten Umweltverschmutzung abzulenken.
Daraus entstand der Begriff Green Washing, ein Neologismus aus den Wörtern green (ökologisch) und whitewash (etwas vertuschen, verstecken). Dieser Begriff bezieht sich auf die Tendenz vieler Unternehmen, sich als umweltbewusst zu bezeichnen und zu erklären, dass sie einen umweltverträglichen Arbeitsprozess verfolgen, indem sie nur scheinbar grüne Maßnahmen ergreifen, um von anderen, weniger grünen Unternehmensdynamiken abzulenken. Greenwashing bedeutet auch, sich an Marketing-Gimmicks zu halten, die versuchen, die wirklichen „Leichen” im Keller zu verstecken. Ein inzwischen sehr verbreitetes Beispiel?
Die Schaffung einer Plastikflasche als Unternehmensgadget, um die Verschwendung von Plastik zu vermeiden, obwohl der tägliche Produktionsprozess die Verschwendung und Anhäufung solcher Ressourcen keineswegs vermeidet. Wie die italienische Wikipedia berichtet:
Greenwashing ist ein Neologismus, der sich auf die Kommunikationsstrategie bestimmter Unternehmen, Organisationen oder politischer Institutionen bezieht, die darauf abzielt, ein trügerisch positives Selbstbild in Bezug auf die Umweltauswirkungen aufzubauen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den negativen Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeiten oder Produkte abzulenken.
Greenwashing als Marketing-Trick der Unternehmen
Leider ist Green Washing ein weit verbreitetes Phänomen, vor allem in einer Zeit, in der die ökologische Nachhaltigkeit an Attraktivität gewonnen hat. Viele Unternehmen verstecken sich hinter den Begriffen ökologische Nachhaltigkeit und ethische Prozesse, ohne tatsächlich etwas für den Umweltschutz zu tun, und nutzen Greenwashing als irreführende Werbebotschaft zum eigenen Vorteil. TerraChoice hat zum Schutz der Verbraucher The Sins of Greenwashing zusammengestellt: eine Liste von sieben Sünden, die von Unternehmen begangen werden, die vorgeben, umweltfreundlich zu sein. Die Liste beinhaltet:
- Sin of the hidden trade-off (verstecktes Trade-Off): Erklärung der Nachhaltigkeit eines Produkts nur auf der Grundlage bestimmter Eigenschaften und eine Verlagerung des Schwerpunkts weg von den Eigenschaften, welche die größten Auswirkungen auf die Umwelt haben.
- Sin of no proof (Mangel an Beweisen): eine umweltbezogene Angabe, die nicht durch leicht zugängliche Informationen oder eine zuverlässige Zertifizierung durch Dritte gestützt wird.
- Sin of vagueness (Unklarheit): wenn Produktangaben so allgemein gehalten sind, dass ihre Bedeutung von den Verbrauchern missverstanden werden kann.
- Sin of worshiping false labels (Falschetikettierung): Einfügen falscher Etiketten oder Zertifizierungen eines Produkts mit gefälschten Angaben oder Bescheinigungen.
- Sin of irrelevance (Irrelevanz): enthält Umweltaussagen, die zwar wahr sind, aber für die Verbraucher nicht wichtig oder nützlich sind.
- Sin of lesser of two evils (kleineres Übel): eine Angabe, die für eine bestimmte Produktkategorie zutreffen mag, aber den Verbraucher von den größeren Umweltauswirkungen der Kategorie insgesamt ablenken kann.
- Sin of fibbing (Falschheit): Diese Sünde beinhaltet Umweltangaben, welche sich als falsch herausstellen.
In Italien gilt Greenwashing als irreführende Werbung und wird von der Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato (das Äquivalent von DIHK in Deutschland und WKO in Österreich) überwacht. Es gab bereits mehrere Verurteilungen von Unternehmen, die Greenwashing betrieben, wie z. B. Snam, das 1996 wegen seines Slogans "Methan ist Natur" verurteilt wurde.
So kannst du dich gegen Greenwashing wehren
Ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig ist, lässt sich am besten anhand von Umweltzertifizierungen wie EMAS und ISO 140001 feststellen, aber auch anhand des GRS (Global Recycled Standard) für Unternehmen (wie Rifò), die mit recycelten Materialien arbeiten.
Darüber hinaus ist es wichtig, den Wahrheitsgehalt der Nachhaltigkeitsangaben von Unternehmen zu überprüfen, indem man nach Informationen über das Unternehmen selbst sucht, die Umwelt- und Nachhaltigkeitsrichtlinien sorgfältig liest und prüft, wie sie im Arbeitsprozess umgesetzt werden (sofern dies möglich ist). Zur Identifizierung von Unternehmen, die Greenwashing betreiben, leistet die Beobachtung ihrer Kommunikation einen wichtigen Beitrag. Wenn die übermittelten Informationen zu vage sind oder im Gegenteil in sehr technischer, fast unverständliche Sprache übermittelt werden (oft anhanden von suggestiven Bildern oder überwiegend grünen Farbpaletten), dann sollten die Alarmglocken läuten: Es handelt sich wahrscheinlich um Unternehmen, die Greenwashing betreiben.
Zusammenfassung:
Prüfe die Unternehmen, bei denen Du einkaufen möchtest sorgfältig und nimm dir die Zeit, um sicherzustellen, dass ihre Arbeitsverfahren wirklich umweltverträglich sind.
Bei Rifò zum Beispiel haben wir unsere
gesamte Produktion auf ökologische Nachhaltigkeit und
Kreislaufwirtschaft ausgerichtet. Auf dieser Seite findest Du unsere
Leitlinien für nachhaltige Mode, während Du in unserem Online-Shop
die Ergebnisse unserer Arbeit und alle unsere Kleidungsstücke aus
recycelten und nachhaltigen Materialien sehen kannst.
3 Kommentare
Sono incantata dal vostro lavoro.
Complimenti.
Valeria
Sono incantata dal vostro lavoro.
Complimenti.
Valeria
Buongiorno,
volevo ringraziarVi per questo articolo, lo trovo molto interessante e attuale.
Nella mia tesi di laurea triennale in Sociologia e Ricerca Sociale, mi sono occupata della tematica del consumo nell’epoca contemporanea correlato a dimensioni quali l’iper-consumismo, le diverse forme di consumo alternativo (economia territoriale, il commercio etico) e l’impatto dell’era digitale nelle dinamiche di consumo (e-commerce). Ho trattato pertanto anche la tematica relativa al “greenwashing” come strategia di marketing delle aziende per crearsi una reputazione verde, ossia ecologica (“marketing ecologico di facciata”, Pratesi, 2011).
Colgo l’occasione per segnalarVi un documentario molto interessate appena uscito su Netflix, in merito al greenwashing nell’ambito dell’attività ittica di molte multinazionali e aziende in tutto il mondo.
Trailer SEASPIRACY: https://www.youtube.com/watch?v=1Q5CXN7soQg
Vi ringrazio e ancora complimenti per il Vs. lavoro,
Laura
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